"Warum sagst du, dass ich dann nicht schlafen kann? Ich kann mit Red Bull nämlich viel besser schlafen!"
Ich wusste vor ein paar Jahren wirklich nicht nicht, dass Red Bull so viel Koffein enthält, dass man es erst ab 16 kaufen darf, bis meine Tochter mit etwa 12 Jahren in einem Geschäft an dieser Hürde scheiterte.
Ich weiß gar nicht genau, wie sie angefangen hatte, ihre Liebe zu Red Bull. Irgendwann muss sie das probiert haben. Ich vermute, dass wir im Urlaub waren und die tolle Dose Lena ansprach. Da im Restaurant unsererseits auch mal eine Cola erlaubt wird, fanden wir wohl einfach nichts dabei, sie Red Bull probieren zu lassen.
Zu meiner Verteidigung ist zu sagen, dass mir der sehr hohe Koffein-Gehalt darin wirklich in keinster Weise bewusst war. Keiner von uns Eltern fand je etwas an diesem Gummibärchen-Getränk. Es gab in unserem Umfeld niemanden, der uns proaktiv darauf hingewiesen hätte. Ich persönlich nahm an, die Jugend von heute würde das mit Alkohol mischen, um den Alkohol nicht so sehr zu schmecken. Punkt. Wer sich verteidigt, klagt sich an.
Auf jeden Fall gab es keinerlei Wirkung auf Lena, die uns hätte aufmerksam machen können. Ich würde gerne sagen, dass quasi das Gegenteil der Fall war - ich also eine Art positiver Wirkung verspürt hätte. Habe ich aber nicht, denn ich war diesbezüglich nicht im Geringsten auf so etwas eingestellt.
Jetzt erst, nachdem ich meine Vorurteile gegen ADS abgelegt habe, gelesen und recherchiert habe, gelernt und nachgedacht habe, reflektiert und in mich hinein gehorcht habe, fiel mir folgender Satz wieder ein, den ich gehört habe, nachdem ich jeglichen Konsum von Red Bull verboten hatte, da mir der hohe Koffein-Gehalt erst durch die Weigerung der Verkäuferin klar wurde, die ihr die Dose nicht verkaufen wollte:
"Warum sagst du, dass ich dann nicht schlafen kann? Ich kann mit Red Bull nämlich viel besser schlafen!"
Und ganz plötzlich fällt es mir wie Schuppen von den Augen, dass sie damit die ganze Zeit Recht hatte.
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